(openPR) UNTERLEINLEITER - Gerade in der Dämmerung sieht man jetzt immer wieder Augenpaare am Fahrbahnrand aufblitzen: Wildtiere suchen in den Böschungen nach Futter oder wollen die Straße überqueren. Nicht selten kracht es dann. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2006 im Gebiet der Hegegemeinschaft Leinleitertal Jura Süd rund 22 Prozent mehr Rehe im Straßenverkehr getötet. Um Unfälle zu vermeiden, raten die Jäger zu mehr Umsicht.
Die frischen Gräser und Kräuter, die im Frühling auf Wiesen und Feldern sprießen, sind der Grund für den momentanen starken Wildwechsel. Wegen des für diese Jahreszeit ungewöhnlich guten Nahrungsangebots und der milden Temperaturen setzen schon jetzt zahlreiche Wildarten die neuen Pflanzen nach dem Winter auf ihren Speiseplan und geben dafür den Schutz des Waldes auf. Nicht selten müssen Rehe & Co. dabei eine oder mehrere Straßen kreuzen - Strecken, die nicht selten tödlich enden. Nicht nur für das Wild: Jährlich gibt es deutschlandweit etwa 2.500 Verletzte und mehrere Dutzend Tote durch Wildunfälle.
Es muss nicht immer krachen ...
"Viele Wildunfälle könnten vermieden werden", weiß Klaus Philipp, Leiter der Hegegemeinschaft Leinleitertal Jura Süd, und denkt dabei vor allem an die charakteristischen Eigenschaften der Wildtiere. Sie suchen hauptsächlich in der Dämmerung, also in den frühen Morgen- und Abendstunden, die Felder und Wiesen zur Äsung auf. Die unfallträchtigsten Tageszeiten im Frühjahr sind laut dem Deutschen Jagdschutz-Verband zwischen 5 und 8 Uhr sowie zwischen 17 und 22 Uhr. Und die Wildtiere, vor allem Rehe, kommen selten alleine: "Sieht der Verkehrsteilnehmer ein Tier, so kann er damit rechnen, dass noch einige hinterher kommen", sagt Philipp.
Die Hegegemeinschaft rät, gerade in waldreichen Gebieten mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren. Meist weisen Wildwechselschilder auf die Gefahrenzone hin. Tauchen Tiere im Scheinwerferlicht auf, sollte der Autofahrer sofort bremsen, aufblenden und hupen. Er sollte auch die Fahrbahnränder genau beachten und stets bremsbereit sein. Denn: "Wildunfälle werden oft unterschätzt: Eine Kollision mit einem 20 Kilogramm schweren Reh besitzt bei Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer halben Tonne", sagt Philipp.
Wenn es aber doch gekracht hat ...
Ist ein Wildunfall geschehen, gelten Regeln: Unfallstelle absichern und das Wildtier an den Randstreifen bringen, um Folgeunfälle zu vermeiden. Der Unfall muss unverzüglich der Polizei oder dem Revierinhaber gemeldet werden. Nur die Polizei und der örtliche Revierinhaber können eine Bescheinigung über den Wildunfall ausstellen, die der Unfallverursacher später für seine Versicherung braucht. Wer sich heimlich vom Unfallort entfernt oder das Wild mitnimmt, macht sich strafbar.
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