(openPR) Frankfurt am Main · Am 24. April wird international erneut den Millionen Versuchstieren gedacht, die jährlich im Namen der Forschung und Lehre gequält, geschunden und getötet werden. Obwohl viele Ärztinnen und Ärzte den Sinn von Tierversuchen für die Humanmedizin anzweifeln, stieg in den letzten Jahren die Anzahl der getöteten Versuchstiere. Oftmals wurden die Versuche mit Steuergeldern finanziert.
Die TierrechtsInitiative Rhein-Main wird zusammen mit der Aktionsgemeinschaft gegen Tierversuche Ffm Int. am 24.04. um 12 Uhr vor dem Forschungslabor des Hirnforschers Professor Wolf Singer in Frankfurt-Niederrad demonstrieren. Seit Jahren werden im Max-Planck-Institut unter der Leitung von Singer unzählige Affen, Katzen und weitere Tiere für eine zweifelhafte Forschung gequält und getötet. Tierrechtsgruppen fordern eine sofortige Umstellung auf moderne Forschungsverfahren, die komplett ohne Tiere auskommen.
Forschung an Affen und Katzen in Frankfurt
Die Liste der Forschungsverfahren in der Datenbank Tierversuche [1] liest sich wie ein Horrorskript. Allein 18 Treffer werden bei der Suche nach „Singer Affen Katzen“ angezeigt. Affen, Katzen und weitere Tiere werden im Hirnforschungsinstitut in Niederrad zu Messinstrumenten degradiert, damit ein weiterer Artikel mit wenig relevanten Inhalten in einer weiteren medizinischen Fachzeitschrift publiziert werden kann.
Viele Humanmediziner lehnen mittlerweile Tierversuche als unwissenschaftlich und unzeitgemäß ab. Die meisten Ergebnisse aus der Versuchstierforschung sind für die Humanmedizin wertlos und bergen sogar große Gefahren, weil eine Sicherheit vorgegaugelt wird, die real nicht existiert. Zahlreiche Beispiele in der Schulmedizin haben, auch in den letzten Jahren wieder, gezeigt, dass in Tierversuchen als unbedenklich eingestufte Mittel nicht immer für Menschen geeignet sind.
»Wir lehnen Tierversuche aus ethischen Gründen ab, weil aus unserer Sicht Tiere nicht zu Forschungsobjekten instrumentalisiert werden dürfen«, so Heiko Weber, der Vorsitzende der TierrechtsInitiative Rhein-Main. »Besonders absurd ist es dann aber auch noch, wenn die Ergebnisse ja nicht einmal eine wissenschaftliche Sicherheit bieten. Tiere werden häufig ganz ohne irgend einen Nutzen für den medizinischen Fortschritt getötet. Den Nutzen haben lediglich die Zuchtanstalten und die publizierenden Forschenden.«
Affenversuche in der Hirnforschung ein Auslaufmodell?
Wie einer Pressemitteilung der Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche vom 2. April zu entnehmen ist, wurden in den letzten Monaten mehrere Anträge für Hirnforschung an Affen in Deutschland und der Schweiz von Genehmigungsbehörden abgelehnt [2]. Eben solche Versuche werden auch im Max-Planck-Institut von Professor Wolf Singer in Frankfurt-Niederrad durchgeführt. Tierrechtler/-innen hoffen, dass auch in Frankfurt demnächst keine Affenversuche mehr durchgeführt werden dürfen und die Forschung mehr auf klinische Beobachtungen und Untersuchungen verlagert wird.
Finanzierung grausamer Tierversuche durch Steuergelder
Die Max-Planck-Gesellschaft stellt den Max-Planck-Instituten das Geld für die Forschung zur Verfügung. Sie erhält fast 80% ihrer Gelder in Form von institutioneller Förderung durch Bund und Länder. Zudem kommen fast weitere 10% der Gelder durch Projektförderung herein, die wiederum größtenteils aus öffentlichen Mitteln finanziert werden [3]. Die Tierversuchsforschung an den Max-Planck-Instituten wird also fast komplett durch Steuergelder bezahlt.
Quellen:
[1] http://www.datenbank-tierversuche.de
[2] http://aerzte-gegen-tierversuche.de/content/de/presse/presseinfos.php4?SetSection=450
[3] http://www.mpg.de/pdf/jahresbericht2004/jahresbericht2004_065_067.pdf