(openPR) Nachdem der amtierende CSU-Chef Stoiber den Kinderbuchautor Janosch scharf attackiert und als einen falschen Propheten bezeichnet hat, der keinen Zugang zu den Kinderzimmern haben sollte, rufen nunmehr die evolutionären Humanisten die Gegenattacke im Herbst 2007 aus.
Der freischaffende Philosoph und Schriftsteller Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano Bruno Stiftung und im Hauptberuf erkennbar ein fundamentalistischer Religionskritiker hat nun zum Gegenangriff geblasen und lässt uns an seiner Botschaft mit folgenden Worten teilhaben:
„Die Aufklärungsarbeit muss schon im Kindergarten ansetzen!", sagte Schmidt-Salomon. „In der Regel lassen sich die Wirkungen frühkindlicher, religiöser Indoktrination im Erwachsenenalter kaum noch aufheben." Im September werde ein von der Stiftung gefördertes buntes Bilderbuch mit dem Titel: „Wo bitte geht's zu Gott?, fragte das kleine Ferkel" auf den Markt kommen. „Ich freue mich sehr auf das Erscheinen des Buches, denn die von Helge Nyncke wunderbar illustrierte Geschichte ist als Gegengift zu religiöser Indoktrination nicht nur ‚pädagogisch wertvoll', sondern vor allem ein ‚Heidenspaß' für Groß und Klein!", meinte Schmidt-Salomon.“
Quelle: HPD-Online (09.06.07) >>> http://hpd-online.de/node/2126
Kurze Anmerkung (L. Barth):
Die Wortwahl – mag sie auch unbewusst sein – ist ebenso bezeichnend wie erschreckend: Die „wunderbar illustrierte Geschichte ist als Gegengift zu religiöser Indoktrination“ mit dem Prädikat „pädagogisch wertvoll“ versehen und der interessierte Laie fragt sich, warum es eines „Gegengiftes“ bedarf, um an das eherne Ziel der Toleranz erinnern und vielleicht auch mahnen zu müssen. Die Geschichte und damit freilich das Anliegen des evolutionären Humanismus ist also der Stoff, die die Giftwirkungen religiöser Indoktrination vermindern, verhüten und im besten Falle ausschalten soll. Im Kern ist dies der Generalangriff auf ein durchaus zentrales Grundrecht, namentlich Art. 4 des Grundgesetzes, nachdem über die Glaubens-, Gewissens- auch die Religionsfreiheit gewährleistet wird. Sofern man in Grundrechten primär subjektive und höchst individuelle Freiheiten erblickt, besteht das Antidot in Gestalt des vermeintlich humanistischen Gedankens gleichsam in einer Indoktrination im Kindergarten mit einem besonderen Gefährdungscharakter: Freiheitsrechte werden in ihr Gegenteil verkehrt und es gibt da offensichtlich jemanden, der da meint, Freiheit bestimmen zu können. Was also ist gefordert? Nach diesseitiger Auffassung ein individuelles Grundrechtsverständnis, dass eben nicht durch eine offenkundige Intoleranz geprägt ist. Wer Freiheit und Toleranz für sich reklamiert, muss diese auch anderen zugestehen. Wir dürfen gespannt sein, ob die Attacke der selbsternannten Humanisten mit ihrem scheinbar unwidersprochenen Verkündungsauftrag zum gewünschten Erfolg führen wird und ob nicht dann in der Folge die Gesellschaft dazu berufen ist, ein Antidot gegen Freiheitsbeschränkungen der Humanisten zu aktivieren.