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Das „Jammerportal für gebeutelte Pflegekräfte“ weiter in der Kritik

08.11.200707:25 UhrGesundheit & Medizin
Bild: Das „Jammerportal für gebeutelte Pflegekräfte“ weiter in der Kritik
Das kritische Internetportal zum Medizin-, Pflege- und Gerontopsychiatrierecht - Lutz Barth
Das kritische Internetportal zum Medizin-, Pflege- und Gerontopsychiatrierecht - Lutz Barth

(openPR) Der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. versteht sich als Initiative für menschenwürdige Pflege und zieht geht das KDA Online-Berichts- und Lernsystem für die Altenpflege zu Felde. Vornehmlich der 2. Vorsitzende des privaten Vereins, namentlich W. Schell, übt sich derweil in der Öffentlichkeit in einer nachhaltigen Kritik auf seiner Homepage und dass KDA-Portal wird als ein „Jammerportal“ abqualifiziert. Es wird u.a. der Vorwurf der „Steuerverschwendung“ erhoben und ablässlich die These vertreten, dass es richtig skandalös sei, dass mit staatlicher Hilfe Pflegekräfte systematisch aufgefordert werden, anonym gegen Pflegemängel anzugehen. Pflegemängel sollen ohne Namensnennung anonym beschrieben werden dürfen, anstatt geeignete Vorschriften zu schaffen, die durch Erneuerung des Pflegesystems überall menschenwürdige Pflegebedingungen gewährleisten und ohne Nachteile das Aufgreifen von Pflegemissständen im Rahmen eines mitarbeiterfreundlichen Beschwerdemanagements ermöglichen.



Hier wird von den Kritikern reine „Augenwischerei“ betrieben. Das Ziel des KDA Online-Berichts- und Lernsystem für die Altenpflege soll eben nicht ein wie auch immer geartetes „mitarbeiterfreundliches Beschwerdemanagement“ in den stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtungen ersetzen oder auch nur flankieren, sondern den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, über mögliche kritische Ereignisse in der Praxis für die Praxis zu berichten. Das übergeordnete Ziel besteht demzufolge nicht darin, öffentlich „anzuklagen“. Jenseits des Whistleblowing gibt es auch eine Fehlerkultur, die es den in der Praxis Tätigen erlauben sollte, über kritische Ereignisse zu berichten, ohne gleich publikumswirksam an die Öffentlichkeit zu gehen. Dies bleibt einschlägigen Verbänden, den „Engeln der Alten“ oder in Teilen der Boulevardpresse vorbehalten. Völlig absurd ist es hierbei, sich in der Folge darauf zu berufen, dass die anonym Berichtenden sich ggf. ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung begeben. „Werden anonyme Schreiber ausfindig gemacht (was bei bestimmten Mängelbeschreibungen nicht auszuschließen ist), können die Folgen noch rigoroser sein, als sie heute schon - ohne wirksamen staatlichen Schutz - sind! Pflegekräfte werden auf diese Weise zu Aktionen angehalten, die Ihnen keinerlei Vor-, sondern nur Nachteile, z.B. Mobbing und (fristlose) Kündigungen, bringen (können)“, so die Annahme des 2. Vorsitzenden. Hier werden gleichsam „Äpfel mit Birnen verwechselt“, denn das Recht der freien Meinungsäußerung impliziert freilich auch das Recht, sich anonym zu einem Sachverhalt äußern und positionieren zu können. Die Folgen der Anonymität sind keineswegs rigoroser, wie W. Schell der Öffentlichkeit glauben machen will, sondern werden nach wie vor in einem von den Grundsätzen des Rechtsstaats getragenen arbeitsgerichtlichen Verfahren einer Klärung zugeführt, wenn es etwa um die Klage der Mitarbeiter gegen den Ausspruch einer fristlosen Kündigung gehen sollte.

Insgesamt überzeugt die in Teilen völlig überzogene Kritik nicht und es ist schon bezeichnend, dass hier der 2. Vorsitzende des Pflege-Selbsthilfeverband e.V. beredt verschweigt, dass ein prominentes Mitglied des Vereins, namentlich Herr Fussek, im Beirat eben des vermeintlichen „Jammerportals“ sitzt. Insofern ist es durchaus ärgerlich, wenn W. Schell als fleißiger Kritiker auf seiner Homepage mitteilt, dass auch Claus Fussek der Kritik gegenüber dem BMG zu 100% zustimmt. Dies mag so sein, wenngleich sich die Kritik des Herrn Fussek wohl nicht gegen das KDA-Projekt richten dürfte, denn ansonsten wäre nicht erklärlich, weshalb er im Beirat sitzt.

Das KDA Online-Berichts- und Lernsystem für die Altenpflege ist und bleibt sinnvoll, mögen diese auch einzelne Kritiker anders sehen! Nachdenklich muss allenfalls stimmen, dass diejenigen Pflegekräfte, die sich rege an dem Projekt beteiligen, disqualifiziert werden, obgleich diese offensichtlich ein anderes Verständnis von einer modernen Fehlerkultur hegen, als ggf. der 2. Vorsitzende des Vereins.

Lutz Barth

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