(openPR) Am Sonntag, den 20.02.2005, wurde im Wiener Tiergarten Schönbrunn der Elefantpfleger Gerd Kohl von dem jungen Elefanten Abu angegriffen und getötet. War das, was die Zoodirektion als einen tragischen Unfall darstellt vielleicht absehbar? In den letzten 10 Jahren wurden 37 Fälle bekannt, bei denen Elefanten in europäischen und amerikanischen Zoos Pfleger angriffen. 18 Elefantenpfleger kamen dabei ums Leben!
Zurückzuführen ist dies nach Ansicht von Elefantenexperten auf die Haltungsbedingungen von Elefanten in Zoos. Dort hält man die Wildtiere im direkten Kontakt zu Pflegern. Sie werden trainiert um Kunststücke vorzuführen und Pflegemaßnahmen zu erdulden, häufig auch mit roher Gewalt. Wehrt sich ein Elefant gegen die Dominanz des Pflegers, kann dies tödlich enden, wie jetzt in Schönbrunn.
Schon vor Jahren erhob ein ehemaliger Tierpfleger des Zoos Schönbrunn schwere Vorwürfe gegen die dortige Elefantenhaltung: „Ich habe noch nie etwas Ähnliches erlebt. Fast die gesamte Mannschaft pflegte während des „Morgenappells“ auf die Tiere in einer Art einzuprügeln, die ich als Elefantenkenner als sehr brutal empfand. Zahlreiche offene und mittlerweile verheilte Wunden zeugen davon.“ Es tauchten Fotos auf, die das Hinterbein der betagten Elefantin Jumbo zeigten, aus mit Eisenhaken geschlagenen Löchern in der Haut quoll blutiges Gewebe. Den Jungbullen Pambo sollen die Pfleger hungern und dursten gelassen haben, da er nicht spurte. Er hatte einen Pfleger angegriffen und gegen die Wand geschleudert.*
Für die Tierschützer des Vereins animal public e.V. verdeutlicht der jüngste tragische Todesfalls in Schönbrunn die Problematik der Elefantenhaltung und -zucht in Gefangenschaft. Laura Zimprich, Sprecherin des Vereins: „Es sind die unnatürlichen Haltungsbedingungen im Zoo, die Elefanten zu den gefährlichsten Wildtieren in Menschenhand werden lassen. Daher fordern wir eine Beendigung der Elefantenhaltung und -zucht in Gefangenschaft.“ Nur so lassen sich nach Ansicht der Tierschützer weitere Todesfälle vermeiden.
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