(openPR) Birmingham/Wiesbaden. Fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat in Deutschland ein wahrhafter Gründerboom eingesetzt. Es geht um Kapitalgesellschaften, die unbürokratisch und kostengünstig an der GmbH vorbei gegründet werden: englische Limiteds mit Niederlassungssitz in Deutschland. Nach dem Motto "Ich bleibe hier, aber meiner Firma geht es auf der Insel besser" wurden in etwas mehr als zwei Jahren rund 18.000 "deutsche" Limiteds etabliert.
Einen gewichtigen Anteil daran hat der marktführende Limited-Anbieter Go Ahead von Michael Silberberger. Der Hesse bringt deutschen Unternehmen das moderne Europa auf eine sehr nutzwertige Art und Weise näher. Der Absolvent der Fachhochschule für Ökonomie und Management Essen hat es zusammen mit seinem Team in vergleichweise kurzer Zeit geschafft, 10.000 deutsche Unternehmer vom innovativen Gehalt der englischen Limited zu überzeugen. Wenn heute bereits jede vierte neue Kapitalgesellschaft eine Ltd. ist, wenn die Bundesregierung über eine Reform des verkrustet-unzeitgemäßen GmbH-Rechts nachdenkt, dann hat der Ltd.-Gründer"papst" dazu mehr als nur einen Anstoß gegeben.
Fragen an Michael Silberberger.
Deutschland verdankt ausgerechnet einem erst 32-Jährigen die Erkenntnis, dass EU-Europa auch handfeste Vorteile für Unternehmer bringen kann. Welche zum Beispiel?
Dass die englische Limited Company, eine der international bekanntesten Unternehmensformen, eigentlich wesentlich passgenauer die mittelständischen Bedürfnisse hier in Deutschland als das die behäbige GmbH trifft. Für umgerechnet nicht mal 1,50 Euro im Minimum (ein engl. Pfund) wird via Ltd. der gleiche Rechtsstatus wie bei der GmbH erreicht, nur dass hierbei der persönliche Haftungsausschluss mit mindestens 25.000 Euro erkauft werden muss. Was für die Unternehmer ebenfalls attraktiv ist, ist die kurze und wirklich unbürokratische Gründung ihrer neuen Kapitalgesellschaft. Das dauert üblicherweise fünf bis sieben Tage, auch der Ein-Tages-Service ist möglich. Zudem muss der Unternehmer später - wenn er einen Gesellschafterwechsel haben möchte - nicht wieder zum Notar gehen, sondern kann das von seinem Schreibtisch aus übernehmen.
Sie haben mitgeholfen, das englische Ltd.-Unternehmensmodell in Deutschland salonfähig zu machen...
...Dieser Dank gehört den Unternehmern, die einerseits eine innovative, neue Rechtsform nutzen, aber auch neue Wege gehen. Deutschland krankt u. a. daran, dass gerade kleinere bzw. mittlere Unternehmen bisher kaum aktiv von der Europäischen Union profitieren konnten. Während wir bisher nur Netto-Zahler waren, nutzen wir jetzt mit der Limited eben auch die Chancen, die Europa auch uns Deutschen bietet.
Jemand hat neulich einmal gesagt, die GmbH sei tot, sie wisse es nur noch nicht. Was ist dran an dieser These?
Die GmbH muss reformiert werden! Wir sehen heute schon, dass jede vierte GmbH eine Limited ist. Das bedeutet, dass die Unternehmer die Vorteile schon längst erkannt haben.
Eine Limited ist, in einem Satz ausgedrückt, was?
Die Limited ist die bessere GmbH.
Wie sieht der typische Limited-Gründer aus? In welchen Branchen kommt die Limited besonders an?
Rund 80 Prozent aller Gründer sind zwischen 30 und 60 Jahre alt. Typische Limited-Branchen sind vor allem der Handel und andere Bereiche, wo es um Haftungsrisiken wie Produkthaftungen bzw. Gewährleistungsansprüche geht. Zudem haben wir aus den Bereichen Dienstleistungen, Bau, Technologie, Telekommunikation, und Consulting sehr großen Zuspruch.
Die Limited eignet sich für kleine bzw. mittlere Unternehmen. Großunternehmen greifen auf die Ltd. zurück, wenn es um Betriebsaufspaltung geht, d.h. wenn einzelne Geschäftsbereiche in eigene Gesellschaften ausgegliedert werden. Zudem steht allen Unternehmen eine neue Rechtsform zur Verfügung: die Ltd. & Co.KG.
Die Palette reicht vom Maurermeister bis zum Internetshop, vom Friedhofsgärtner bis zum Zoohändler?
Ja, es gibt fast keine Branche, in der wir nicht gegründet haben. Insbesondere aber die handwerklichen Berufe wie Friseure, Tischlermeister sind bei uns stark vertreten. Das sind Berufe, die einem Meisterzwang und zugleich der Rentenpflichtversicherung unterliegen. Sowohl mit einer GmbH wie jetzt auch mit der Limited lässt sich diese Rentenpflichtversicherung mit einem Beitragssatz von rund 470 Euro im Monat umgehen.
Was kostet die Limited? Wie sind die Folgekosten?
Die Limited kostet 259 Euro, hinzukommen noch weitere 49 Euro für die notwendige Übersetzung und die englische Beglaubigung. Damit hat man die Limited gegründet. Mit Eintragung ins englische Handelsregister wird die volle Rechtsfähigkeit erlangt. Die Folgekosten liegen bei 98 Euro im Jahr, da sind aber die Gebühren für das englische Handelsregister schon mit inbegriffen.
Wer 10.000 Firmen gründet, sitzt bestimmt in einem Glaspalast und hat 50 Mitarbeiter. Wie ist die Realität?







