(openPR) Als vergangene Woche der Limes Grenzwall zum UNSECO Weltkulturerbe ernannt wurde, fiel in Rechberghausen bei den Architekten Christian Gaus und Stephan Knödler ein Schmunzeln von den Lippen.
Die jungen Architekten hatten schon 2002 beim städtebaulichen Ideenwettbewerb „Mutlanger Heide“ den Limes Grenzwall in Ihr Konzept mit eingearbeitet. „Wohnen am Limes“ hieß damals der Siedlungsvorschlag auf der Hocheben von Schwäbisch Gmünd. „Den Verlauf des Limes sichtbar zu machen, das war damals unser identitätsstiftender Entwurfsansatz“ erklärt Gaus. Die Limes-Markierung (rot eingefärbt im Modell) als schmaler Grünstreifen bildete dabei mit der Grünachse in Nord-Süd-Richtung quasi das „Koordinatensystem“ des Wohngebiets. Der Entwurf, eine von 31 eingereichten Arbeiten, wurde damals beim dritten Rundgang von der Jury ausgeschieden. „Anscheinend waren wir unserer Zeit voraus“ setzt Stephan Knödler hinzu.
Die UNO-Kulturorganisation stimmte in Durban (Südafrika) der Aufnahme des Limes Grenzwalls in die Liste der Welterbe-Stätten zu. Der 550 Kilometer lange Limes gilt als Europas größtes archäologisches Denkmal. In Deutschland läuft er durch Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Der Limes ist somit Deutschlands 28. Welterbe-Stätte.
Hintergründe zum Limes:
Ursprünglich bedeutete das Wort Limes (limes, itis m.) eine Bahn oder einen Weg, der etwas durchquert - gebahnter Weg, breite offene Bahn. Einen Feldweg bezeichnete das Wort limes in der römischen Landwirtschaft, insbesondere einen Weg, der die Besitzgrenze zwischen zwei Grundstücken bildete. Vorläufer des späteren Limes waren im militärischen Bereich Grenzwege oder Waldschneisen, die von römischem Gebiet aus in das Feindesland, besonders in Wald- und Gebirgsgegenden, vorangetrieben wurden und zur besseren Überwachung der Grenze dienten.