(openPR) cibaria-Bäckerei heizt mit Holzpellets – Ofenbauer Wachtel installiert in der Backstube eine Weltneuheit – Patentierte Referenzanlage läuft bereits im Echtbetrieb
Bäckereien verbrauchen Nacht für Nacht viel Energie. Um den Energieverbrauch in der Backstube zu senken und energieeffizienter produzieren zu können, wird die cibaria GmbH in Zukunft einen Teil ihrer Backöfen mit Holzpellets beheizen und setzt dazu auf eine weltweit neuartige Technologie.
Patentiertes Verfahren für komplexe Backprogramme
Das patentierte Verfahren, mit dem der Pellet-Brenner betrieben wird, wurde von der Hildener Firma Wachtel, Backöfen und Kältetechnik, entwickelt. Die ökologisch-biologische Vollkornbäckerei in Münster ist damit die erste Bäckerei überhaupt, in der diese Technologie zum Heizen von Backöfen mit Holzpellets zum Einsatz kommt.
Heute wurde das System der Presse präsentiert, die Öffentlichkeit kann sich am 3. Juni, dem Tag der Offenen Backstube, die Ofenanlage erklären lassen.
Die technische Neuheit: Über den Pellet-Brenner können zwei Stikkenöfen gleichzeitig betrieben werden. Über einen Wärmetauscher werden sowohl die erhitzte Luft als auch für einen zweiten Ofen die Abwärme für den Backbetrieb genutzt. Die Besonderheit dieses Systems ist seine Steuerungsfähigkeit über drei Heizstufen: „Der Pellet-Brenner ist in der Lage, schnell auf den Wärmebedarf des Backofens zu reagieren“, so der Entwickler der Anlage, Dipl.-Ing. Jürgen Matzantke. „Das war mit bisherigen Brenner-Systemen mit Pellets nicht möglich, ist aber ein Muss für alle Produktions-Backöfen die flexibel auf verschiedene Backleistungen reagieren sollen.“
Energieeinsparung: 50 Prozent
Schon zwischen 2006 und 2009 hatte cibaria-Inhaberin und Bäckermeisterin Rike Kappler erstmals einen mit Holzpellets betriebenen Ofen in Betrieb genommen, um Alternativen zum Gas zu haben. Der Brenner, der für Heizungsanlagen entwickelt wird, konnte den variablen Hitzebedarf eines Backofens allerdings nicht steuern.
Die Unternehmerin ist sicher, mit dem neuen Pellet-Brenner einen großen Schritt in Richtung Energieeffizienz zu tun. „Ich erwarte eine Energieeinsparung gegenüber den gasbetriebenen Öfen von bis zu 50 Prozent." Ein Wert, der durch den günstigeren Rohstoff – Pellets sind Abfallprodukte aus der Holzproduktion –, aber auch durch die integrierte Wärmerückgewinnung und die Nutzung der Abwärme im hauseigenen Ökoblock erreicht wird.
Referenzanlagen brauchen Pioniere
Dass die cibaria-Bäckerei das Pilotprojekt mit der Wachtel GmbH realisiert und damit auch den Entwicklern ermöglicht, die Anlage im Echtbetrieb zu optimieren, geht auf die Initiative von cibaria-Chefin Rike Kappler zurück. „Im Rahmen unserer ökologischen Betriebskonzeption war ich schon lange auf der Suche nach Alternativen zum Gas und habe beim Unternehmen Wachtel sehr darauf gedrängt, dass diese Anlage weiterentwickelt wird.“ Erstmals war der pelletbetriebene Backofen auf der Internationalen Backmesse IBA 2009 in Stuttgart präsentiert worden und heimste direkt Preise ein.
„Als Entwickler brauchen wir mutige Unternehmen, die als Pioniere auf Innovationen setzen“, so Wachtel-Ingenieur Jürgen Matzantke. Seit November hat er gemeinsam mit dem beratenden Ingenieur Prof. Christoph Nassenstein in Münster die Referenzanlage entwickelt. Ein bis zwei Nächte in der Woche arbeiteten sie mit den Bäckerinnen und Bäckern Hand in Hand.
In Zukunft können Bäckereien in der cibaria-Backstube im Echtbetrieb besichtigen, wie die ökologische – und wirtschaftlichere – Alternative beim Energieverbrauch in der Backstube aussehen kann.
„Ich lehne es ab, Nahrungsmittel zur Energiegewinnung zu verbrennen“
Die cibaria GmbH setzt seit ihrer Gründung 1990 konsequent auf Ökologie: Verarbeitet werden ausschließlich Rohstoffe aus kontrolliert ökologischem Anbau und artgerechter Tierhaltung. Auch bei Verpackung, Textilien und Reinigungsmitteln setzt der Betrieb auf ökologische Produkte.
„Beim Energieverbrauch auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen, finde ich sinnvoll“, so Rike Kappler. „Ich lehne es aber ab, Nahrungsmittel wie Weizen oder altes Brot zur Energiegewinnung zu verbrennen. Holzpellets sind ein Abfallprodukt aus der Holzwirtschaft. So macht die ökologische Energiegewinnung für uns Sinn.“
Die Holz-Pellets bezieht die cibaria GmbH beim Brennstoffhändler Ahlert Junior in Greven. Der Vermarkter bezieht die Pellets von einem Produzenten aus dem Sauerland. Ohne zusätzliche Transporte werden im Sägewerk anfallende, unbehandelte Späne dort zu Pellets weiterverarbeitet. Produktion und Pellet-Lager unterliegen einer ständigen Qualitätskontrolle und sind zertifiziert.











