(openPR) Wetzlar - Der Jenaer Rechtsanwalt Thomas Fricke macht sich keine großen Hoffnungen, dass E.ON seine Gaspreiskalkulation vollständig offenlegt. "E.ON beabsichtigt wohl nur, zukünftig die Gaspreise auf den Rechnungen der Kunden transparenter darzustellen. (...) Dies darf aber mit einer nachvollziehbaren und prüffähigen Offenlegung der Preiskalkulation nicht verwechselt werden", sagte er in einem Gespräch mit dem strom magazin.
Für das Energieportal, erreichbar im Internet unter www.strom-magazin.de, hat er die Aussage des größten deutschen Energiekonzerns, man habe nichts zu verbergen und werde daher seine Preiskalkulation veröffentlichen, kommentiert und analysiert. Sein Fazit: Nach der Offenlegung ist vor der Offenlegung. Immerhin hält er es aber für möglich, dass der hohe Rechtfertigungsdruck, der momentan auf die Energierversorger ausgeübt wird, mittelfristig zu sinkenden Gaspreisen führt.
Gleichzeitig gab der Energierechtsexperte, von dem ein großer Teil der im Internet und bei den Verbraucherzentralen zugänglichen Musterschreiben und Informationen zum korrekten Vorgehen bei der Verweigerung der Zahlung von überhöhten Gaspreisen stammen, einen Insider-Einblick in kommende Vorhaben der "Energiepreis-Rebellen". So sollten sich auch die Stromversorger darauf einstellen, dass viele Verbraucher die zum Jahresende angekündigte Strompreiserhöhungswelle nicht widerstandslos hinnehmen werden. "Nachdem bisher erfolgreich erheblicher Druck auf die Gaswirtschaft erzeugt werden konnte, erwarte ich, dass sich auch hinsichtlich von Strompreiserhöhungen eine entsprechende Verbraucherbewegung organisiert", ist sich Fricke sicher nicht arbeitslos zu werden. "Wasserdichte" Musterbriefe dafür gebe es längst.
Zugleich weiß der Anwalt zu berichten, dass zu Tariferhöhungen einzelner Stromversorger insbesondere auch im Bereich der Heizstromversorgung bereits rechtliche Schritte von Verbraucherverbänden geprüft werden.
Das vollständige Interview findet sich unter http://professionals.strom-magazin.de/
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