(openPR) Internationaler Frauentag am 8. März: Der Verband berufstätiger Mütter vbm macht zusammen mit vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen auf dem Stuttgarter Schlossplatz darauf aufmerksam, dass Gleichberechtigung in Deutschland noch lange nicht Alltag ist. Frauen sollen auch als Mütter – ganz selbstverständlich – berufstätig sein können, fordert der vbm. Dazu bedarf es einer besseren Betreuungsinfrastruktur. Doch auch ein Bewusstseinswandel ist nötig. Der vbm bietet berufstätigen Müttern aus der Region einen regelmäßigen offenen Treff sowie Vortrags- und Diskussionsabende an. Zum Internationalen Frauentag startet der Verband einen Malwettbewerb „Meine Mama bei der Arbeit“.
Stuttgart (eos) – Vor etwa 100 Jahren, 1910, beschloss die Zweite Internationale Sozialistische Frauenkonferenz auf Initiative von Clara Zetkin die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentages. Themen waren die Forderungen nach Gleichberechtigung & Wahlrecht sowie der Kampf gegen Ausbeutung, Unterdrückung und gegen den Krieg. „Auch heute noch ist der Tag aktuell“, findet der Verband berufstätiger Mütter vbm (www.berufstaetige-muetter.de) in Stuttgart. „Inzwischen dürfen Frauen zwar wählen, sie bekleiden sogar höchste politische Ämter, doch wenn sie als Mütter berufstätig sein wollen, stoßen sie auf deutlichen Widerstand. Von Gleichberechtigung ist spätestens dann keine Rede mehr, wenn eine Frau ein Kind bekommt.“ Daher zeigt die Interessenvertretung berufstätiger Mütter am 8. März Flagge und präsentiert sich zusammen mit zahlreichen anderen Verbänden und Gruppen auf dem Stuttgarter Schlossplatz.
„Wir stehen für die Forderung noch einer selbstverständlichen Berufstätigkeit für Mütter“, sagt Regionalstellenleiterin Eike Ostendorf-Servissoglou. Zwischen 87 Prozent (West) und 97 Prozent (Ost) aller Mütter mit Kindern unter neun Jahren wollen berufstätig sein, das ergab jüngst eine Forsa-Umfrage. Und die Gesellschaft benötigt den Beitrag der vielen hervorragend ausgebildeten Frauen, die sie heute noch auf „die lange Bank“ der Elternzeit schiebt. Dabei bedeutet die mehrjährige „Pause“ für viele von ihnen das vollständige berufliche „aus“ oder einen Wiedereinstieg deutlich unter ihrem Niveau.
Der Verband berufstätiger Mütter setzt sich daher für eine Verkürzung der Elternzeit ein und für eine stärkere Einbeziehung der Väter. „Wir stellen uns ein Jahr Elternzeit für jeden Partner vor, das nicht auf den anderen übertragbar ist und das sich Mütter und Väter bis zum achten Lebensjahr des Kindes flexibel einteilen können“, sagt Eike Ostendorf-Servissoglou. Das setze allerdings ein anderes System der Kinderbetreuung voraus. „Unsere Betreuungslandschaft muss quantitativ und qualitativ ausgebaut und flächendeckend auf ein Ganztagsangebot umgestellt werden. Die Ganztagsschule muss zur Regelschule werden.“
Ein solcher Paradigmenwechsel kann aber nur gelingen, wenn alle Beteiligten, Eltern, Arbeitgeber und die staatlichen Stellen, bereit sind umzudenken. Mütter sind davon keineswegs ausgenommen: „Sie plagen sich häufig mit irrationalen Gewissensbissen, wenn sie trotz Kind oder Kindern berufstätig sind. Sie befürchten, der Nachwuchs könnten schaden nehmen“, haben die Frauen von der Stuttgarter Regionalstelle erfahren. Daher ist ihr monatliches Angebot eines offenen Treffs für berufstätige Mütter so wichtig. „Hier haben die Frauen Gelegenheit zum Austausch, können sich gegenseitig Mut machen und von diesen alten Muttermythen 'runterholen'.“ Außerdem veranstaltet der Verband interessante Vortrags- und Diskussionsabende, die der Debatte um „Kind & Karriere“ neue Impulse und betroffenen Frauen praxisrelevante Informationen an die Hand geben sollen.
Interessentinnen können unter Telefon 0711-5530936 oder per E-Mail:

Zum Internationalen Frauentag startet der vbm Stuttgart einen Malwettbewerb für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren. Thema: „Meine Mama bei der Arbeit“. „Wir sind gespannt, wie die Kinder ihre Mütter sehen und welche Arbeit sie ihnen zuschreiben“, sagt Initiatorin Ostendorf-Servissoglou. Der Wettbewerb läuft bis 31. März. Die zehn besten Bilder werden prämiert, die drei Erstplatzierten erhalten Buchpreise. Weitere Informationen zum Wettbewerb unter: 0711-5530936.
Hintergrundinformationen zum Verband berufstätiger Mütter:
Beruf oder Kind? Viele Frauen sind berufstätig und sie wollen Kinderhaben, daher heißt ihr Lebensentwurf:
Beruf und Kind! Doch vieles macht es den Frauen schwer, diesen Lebensentwurf zu realisieren: Nicht nur die Arbeitsmarktsituation, sondern auch Probleme mit der Kinderbetreuung schränken die beruflichen Möglichkeiten von Frauen ein. In Deutschland gelten erwerbstätige Mütter schnell als 'Rabenmütter' oder werden als 'karriereuntauglich' abqualifiziert.
Mütter werden offen und versteckt dazu aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Kommt dann noch mangelndes Selbstbewusstsein hinzu, wird es für viele Frauen schwierig, beides zu verwirklichen - Kind und Beruf. Wir Frauen im Verband berufstätiger Mütter (vbm e.V.) kennen den Balanceakt zwischen Beruf und Familie gut, wir managen ihn täglich. Der vbm
- vertritt die Interessen berufstätiger Mütter in der Öffentlichkeit,
- wirbt für gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für Frauen in Deutschland selbstverständlich machen,
- diskutiert Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuung, berufliche Weiterentwicklung & Karriere und macht Lösungen publik,
- zeigt erfolgreiche Lebensmodelle berufstätiger Mütter auf, die Unterstützung und Beispiel für andere Frauen sein können,
- kooperiert mit anderen Institutionen und Initiativen, um die Interessen berufstätiger Mütter gemeinsam zu vertreten.
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