(openPR) Freddie Ljungberg, Zlatan Ibrahimovic und Henrik Larsson sind Weltklasse-Fußballer. Ljungberg und Larsson standen sich vor wenigen Wochen im Champions-Leauge-Finale gegenüber und Ibrahimovic verdient sein Geld bei Juventus Turin – eine Mannschaft, die normalerweise keine Hilfe von Schiedsrichtern bräuchte.
Aber am Samstag sind die drei schwedischen Weltklasse-Angreifer verzweifelt. Gegen Deutschland hatten sie kaum Chancen; und die wenigen die sie hatten, vergaben sie. Denn auf einmal scheint Deutschland nicht nur offensiv stark zu sein – die Abwehr hat seit dem chaotischen Auftritt gegen Costa Rica keinen Gegentreffer mehr zugelassen; und mit Per Mertesacker hat sie auch noch den zweikampfstärksten Spieler des Turniers in ihren Reihen. Das hätte noch vor zwei Wochen niemand erwartet – die Deutschen sind offenbar wieder da, wo sie im Weltfußball jahrzehntelang waren: oben. Die Gegner haben wieder Respekt vor der Mannschaft; im Unterschied zur Euro 2004 oder zur WM 1998 freut sich niemand mehr, wenn er gegen den dreimaligen Welt- und Europameister anzutreten hat. Nicht nur, dass die Deutschen ausgesprochen diszipliniert spielen – sie entfachen einen Angriffswirbel, den die Welt von der Mannschaft seit 1972 nicht mehr gesehen hat. Ausländische Vereine werden nach vielen Jahren wieder auf deutsche Spieler aufmerksam – Miroslav Klose und Philipp Lahm stehen stellvertretend für die Wiederauferstehung des deutschen Fußballs. Und die Begehrlichkeiten von Chelsea, Manchester United oder den Mannschaften aus Italien.
Bei solchen Vereinen sind etliche argentische Spieler zuhause. Ein Hernan Crespo zum Beispiel, der bei Abramowitschs Sammelsurium der Besten mit Didier Drogba um einen Stammplatz kämpfen muss. In der argentinischen Nationalmannschaft ist er gesetzt. Nicht einmal ein Supertalent wie Lionel Messi kommt an ihm vorbei – und das, obwohl Ronaldinho von ihm sagt, er werde alle Spieler der Gegenwart überragen. Superverteidiger wie Heintze oder ein Juan Riquelme, der lakonisch-geniale Spielmacher, sind andere gewichtige Argumente, die für die Gauchos sprechen. Hinzu kommt eine Disziplin und Ordnung, die man bei südamerikanischen Mannschaften sonst nicht findet. Wenn die Kunst nicht weiterhilft, muss halt biederes Handwerk – sprich eine etwas rustikalere Spielweise – helfen. Aus diesem Grund sieht so mancher Experte Argentinien sogar noch vor Brasilien. Mit dieser Mannschaft bekommt es Deutschland am Freitag im Viertelfinale in Berlin zu tun.
Ein fanatisches Publikum wird alles tun, um die Mannschaft ins Halbfinale zu schreien. Ob das gegen die abgezockten Argentinier reichen wird, ist abzuwarten. Aber eines ist klar: Wer dieses Spiel gewinnt, gilt automatisch als Favorit für das große Finale am 9. Juli. Und das findet auch in Berlin statt – wie es ist, dort zu gewinnen, können also beide Teams am 30. Juni ausprobieren.