(openPR) Nach Schlaganfall könnte jede vierte Gehunfähigkeit durch den Einsatz elektromechanisch-assistierten Gehtraining kombiniert mit Physiotherapie vermeidbar sein. Eine unter Leitung von Dr. M. Pohl, Klinik Bavaria Kreischa, durchgeführte Studie weist auf die medizinisch positiven Effekte des so genannten elektromechanisch- und roboter-assistierten Gehtrainings hin. (1)
Viele Patienten nach Schlaganfall haben Einschränkungen des Gehens und nennen oftmals als wichtigstes Patientenziel die Verbesserungen der Gehfähigkeit. Elektromechanische Geräte und Robotertechnologien werden gerade in letzter Zeit im zunehmenden Maße in der Gangrehabilitation zur Verbesserung und zur Wiederherstellung der Gehfunktion von Patienten nach Hirnschädigung z.B. Schlaganfall eingesetzt.
Die Forscher aus Kreischa und der TU Dresden wollten wissen, wie effizient der Einsatz der elektromechanischer Geräte zur Widererlangung der selbstständigen Gehfähigkeit von Patienten nach Schlaganfall in der stationären Rehabilitation ist.
Für den Nachweis der Effektivität im Sinne einer wissenschaftlich untermauerten (evidenzbasierten) Medizin war es allerdings erforderlich alle verfügbaren Daten und Studien mit klinischer und methodischer Fachexpertise wissenschaftlich zu bewerten. Mit dem nun vorliegenden Cochrane Report legen die Forscher die weltweit erste Meta-Analyse zu diesem Thema vor. Das Forscherteam wies nach, dass der Einsatz elektromechanisch-assistierten Gehtraining in Kombination mit Physiotherapie effektiv sein kann und von Patienten gut akzeptiert wird.
"Unsere Ergebnisse weisen die Wirksamkeit dieser Technologie in der stationären Rehabilitation nach", sagt Dr. M. Pohl, Chefarzt der Abteilung Frührehabilitation der Klinik Bavaria Kreischa. „Patienten, welche dieses spezielle Training erhalten sind besser in der Lage selbstständig zu gehen. In der Studie zeigte sich, dass jede vierte Gehunfähigkeit nach Schlaganfall vermeidbar wäre.“
Für die Studie schloss sich im Jahr 2006 ein internationales Forscherteam zusammen. Beteiligt sind Wissenschaftler der Klinik Bavaria Kreischa, des Lehrstuhls Public Health der TU Dresden, der FU Berlin, und der Cochrane Stroke Group in Edinburgh (Großbritannien). Unterstützt wurden die Wissenschaftler von der Cochrane Collaboration, einem weltweiten Netzwerk, das sich mit evidenzbasierter Medizin beschäftigt. Die Methoden sowie die ausführlichen Ergebnisse der Meta-Analyse wurden in der „Cochrane Database of Systematic Reviews“ dargestellt2 und werden zudem im Frühjahr in der internationalen Fachzeitschrift „Stroke“ publiziert.
Im Mittelpunkt weiterer Projekte steht nun die elektromechanisch-assistierte Rehabilitation der oberen Extremität nach Schlaganfall und in Zusammenarbeit mit der Cochrane Injuries Group die Effektivität von Gehtraining nach traumatischer Querschnittslähmung.
(1) Pohl M, Werner C, Holzgraefe M, et al. Repetitive locomotor training and physiotherapy improve walking and basic activities of daily living in subacute, non-ambulatory stroke patients: a single-blind, randomised multi-centre trial (DEutsche GAngtrainerStudie, DEGAS). Clin Rehabil 2007; 21: 17-27.
(2) Mehrholz J, Werner C, Kugler J, Pohl M. Electromechanical-assisted training for walking after stroke. Cochrane Database of Systematic Reviews 2007; Issue 4. Art. No.: CD006185. DOI: 10.1002/14651858. CD006185. pub2.
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Eine Besonderheit des Hauses ist das sorgfältig aufeinander abgestimmte Versorgungssystem für Patienten jeden Alters und Krankheitsgrades, von der Abteilung für Intensiv- und Frührehabilitation, einschließlich Beatmungsplätzen, bis hin zur Wiedereingliederung in das Berufsleben mit Hilfe des Medizinischen Zentrums für Arbeit und Beruf (MedZAB). Ein Modellprojekt der Klinik Bavaria ist die medizinisch-berufsorientierte Rehabilitation (MBO ®), die weit über die Zuweisungsdiagnose hinausgeht. Aufgabe der medizinisch-berufsorientierten Rehabilitation ist es neben der intensiven medizinischen Weiterbehandlung so früh wie möglich in den klinikeigenen Werkstätten und im kaufmännischen und verwaltenden Bereich die verbliebenen beruflichen Fähigkeiten festzustellen und zu schulen, um mit Hilfe neuer Perspektiven dem Rehabilitanden eine erfolgreiche und dauerhafte berufliche, familiäre und gesellschaftlich Wiedereingliederung zu ermöglichen.
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